- Palma
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Pạlma[spanisch »Palme«, »Handfläche«] die, -/-s, langer, blattförmiger, reliefgeschmückter Stein, im Vorderteil rundplastisch gearbeitet; wie Hacha und Joch stammt er aus der klassischen Epoche (200- 1000 n. Chr.) von der Golfküste Mexikos. Palmas sind meist nur auf einer Seite, oft mit geflochtenem Spiralmuster, mit menschlichen oder tierischen Figuren verziert. Palmas sind steinerne Abbilder des Gürtelknotens aus der Ausrüstung der mesoamerikanischen Ballspieler.Pạlma,2) die Kanarische Insel La Palma.Pạlma,1) ['pælmə], Brian De, amerikanischer Filmregisseur, De Palma, Brian.2) Jacopo, eigentlich J. Negrẹtti, genannt Palma il Vecchio [-'vɛkki̯o, »der Alte«], italienischer Maler, * Serina (bei Bergamo) um 1480, ✝ Venedig 30. 7. 1528, Großonkel von 3); seit 1510 in Venedig nachweisbar. Seine von Giorgione und dem jungen Tizian beeinflussten Werke sind in ihrer ausgewogenen Kompositionsweise und fein abgestimmten satten Farbigkeit Hauptwerke der venezianischen Hochrenaissance. Der verhalten poetische Stil Giorgiones wandelt sich bei ihm in eine kontemplative, gefühlsgetragene Stimmung, die auch in seinen blonden Frauengestalten von verhaltener sinnlicher Schönheit zum Ausdruck kommt.Werke: Adam und Eva (Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum); Die drei Schwestern (um 1515-18; Dresden, Gemäldegalerie); Ruhende Venus (um 1518; ebenda); Ariost (um 1520; London, National Gallery); Altarbild (Polyptychon) mit der heiligen Barbara, dem heiligen Sebastian und Antonius Eremita (um 1521-24; Venedig, Santa Maria Formosa).P. Rylands: P. il Vecchio. L'opera completa (ebd. 1988).3) Jacopo, eigentlich J. Negrẹtti, genannt Palma il Giovane [-'dʒoːvane, »der Junge«], italienischer Maler und Radierer, * Venedig 1544, ✝ ebenda 1628, Großneffe von 2). Geschult an den Werken Michelangelos in Rom, trat er 1572 in die Werkstatt Tizians ein. Stark beeinflusst von Tintoretto, gelangte er zu einem eklektischen, prunkvollen Manierismus (u. a. Deckenfresken im Dogenpalast von Venedig).4) Ricardo, peruanischer Schriftsteller, * Lima 7. 2. 1833, ✝ ebenda 6. 10. 1919; lebte als Liberaler zeitweise im Exil (Chile, Europa); wurde 1883 Direktor der Nationalbibliothek, gründete 1887 die Peruanische Akademie. Berühmt sind seine anschaulichen »Tradiciones peruanas« (1872-1910, 11 Folgen), die Geschichte, Sitten und Legenden Perus erzählend überliefern.Weiteres Werk: Lyrik: Poesías completas (1911).Ausgaben: Tradiciones peruanas completas, herausgegeben von E. Palma (61968).Auswahl aus den Tradiciones Peruanas, herausgegeben von A. Stelzmann (1928).J. M. Oviedo: Genio y figura de R. P. (Buenos Aires 1965);
Universal-Lexikon. 2012.